Unsere Füsse – eine aufwendige Konstruktion

Unsere Füsse leisten jeden Tag Erstaunliches, sollten wir ihnen da nicht etwas mehr Beachtung schenken?

 Wussten Sie zum Beispiel, das sich 1/4 aller Knochen, die wir besitzen, in den Füssen befinden? Wir benötigen sie zum Gehen, Stehen und für die gesamte Statik des Körpers. Insgesamt 26 Knochen und über 33 Gelenke werden durch 100 Bänder zusammengehalten und mithilfe 20 verschiedener Muskeln bewegt. So verbringen wir 25 bis 57 Prozent unseres Lebens wortwörtlich auf unseren Füssen. Bei rund 150 Millionen Schritten, die ein Mensch im Laufe seines Lebens zurücklegt (das entspricht in etwa 100.000 Kilometer), könnten wir 2,5 mal um den Globus laufen – kein Wunder also, dass unsere Füsse unter einer Überlastung leiden und oftmals mit Fehlstellungen reagieren. Eine der häufigsten ist der Hallux valgus. Schmerzen durch die Fehlstellung der Großzehe lassen sich durch Druckentlastungen und Einlagen lindern. 

 

Vom Schweissfuss bis zum Nagelpilz

 

Mit ca. 23 Jahren sind unsere Füsse voll ausgewachsen und mit 90.000 Schweissdrüsen ausgestattet. Letztere sorgen für eine optimale Temperaturregulierung und die Ausscheidung von Reststoffen. Zudem sind sie massgeblich verantwortlich für unsere Bodenhaftung beim Barfusslaufen. Personen mit Schweissfüssen (Hyperhidrosis) leiden an einer Überreaktion des vegetativen Nervensystems. Doch es gibt auch andere Probleme, die unsere Füsse betreffen. Wussten Sie zum Beispiel, dass 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung unter Nagelpilz leiden? Mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko. Bei den über 40-Jährigen liegt die Anzahl bei 20 bis 30 Prozent und bei den Senioren über 65 leidet bereits jeder zweite unter einer Nagelpilzinfektion. Diese zu bekämpfen, ist ein sehr langwieriger Prozess. Kein Wunder, denn Fussnägel benötigen bei einem Wachstum von gerade einmal 0,2 bis 0,5 mm pro Woche rund 1 bis 1,5 Jahre für eine Runderneuerung.

 

Schritt für Schritt

 

Um alle Organe gesund zu erhalten, den Blutdruck zu stabilisieren und das Risiko von Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall zu reduzieren, sollen wir täglich 10.000 Schritte zurücklegen. Das ist eine stolze Leistung, denn bei jedem normalen Schritt entspricht die Belastung des Hinterfusses dem 4,5 fachen unseres Körpergewichts. Beim Joggen steigt dieser Wert bis auf das 9-fache. Noch extremer wirken sich High Heels auf unsere Fersen aus. So übt eine 60 kg schwere Frau mit High Heels einen 28 mal so hohen Druck auf ihre Fersen aus. Diese sind hier besonders betroffen, denn sie tragen auch ohne Schuhe bereits rund 33 Prozent des Körpergewichts. 40 Prozent entfallen auf den Fussballen, 15 Prozent auf den Fussaussenrand, 5 Prozent auf die Grosszehe und 7 Prozent auf die übrigen Zehen – eine Meisterleistung unseres Fussgewölbes.

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